Bald sind die Ferien zu Ende und für die lernende Jugend beginnt wieder der Ernst des Lebens. Aber nicht alle gehen zurück zur Schule oder in die Uni – viele werden eine Lehre beginnen. In Deutschland sind Lehrstellen auch bei AbiturientInnen beliebt. Diese jungen Schulabgänger haben sich erst einmal bis zum Abitur allgemeine Kenntnisse in diversen Fächern angeeignet, um anschließend eine Berufswahl zu treffen.

Aus einem Bericht der EU-Kommission über schulische Bildung in Europa geht hervor, dass es in Deutschland einen Mangel an hoch qualifizierten Ausgebildeten gibt, vor allem in den Hightech-Bereichen. Wirtschaft und Industrie müssen viele hochwertige Arbeitskräfte im Ausland suchen. Dass die Jugendarbeitslosigkeit mit 7,7 Prozent in Deutschland weit unter dem OECD-Durchschnitt von 22 Prozent liegt, hat sicherlich auch damit zu tun, dass viele Jugendliche erst nach Ausbildung und Lehre – also ab mit Mitte 20 erste Gehversuche auf dem Arbeitsmarkt machen. Bildungsministerin Edelgard Bulmahn erklärte, die deutschen Studiengänge seien zu starr und die Studiendauer zu lang.

Um den technologischen und bedarfsorientierten Entwicklung in den verschiedenen Berufen Rechnung zu tragen, wird sich in dem kommenden Ausbildungsjahr in zehn Lehrberufen der Ausbildungsinhalt ändern.

Die aktualisierten Lehren betreffen die Berufe Biologielaborant, Bootsbauer, Chemielaborant, Drucker, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Gerüstbauer, Lacklaborant, Siebdrucker und die technische Fachkraft für Straßenbautechnik. So wurde zum Beispiel bei der Reform der Ausbildung zum Drucker stärker als bisher die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung der Produktion berücksichtigt.

Neben den veränderten Berufsinhalten wurde auch ein Beruf gänzlich neu geschaffen: der/die BühnenmalerIn/BühnenplastikerIn. Bisher wurde seine/ihre Arbeit bei Theatern oder in Film- und Fernsehstudios meist von entsprechend weitergebildeten Tischlern, Malern oder Raumausstattern übernommen. Wenn sie jedoch arbeitslos wurden, galten sie beim Arbeitsamt als ungelernte Kräfte. Das wird sich jetzt ändern.

das Abitur: eindexamen, humaniora.

der Bühnenmaler: decorschilder.

der Gerüstbauer: steigerbouwer.

die Lehre (hier): vakopleiding.

einer Sache Rechnung tragen: met iets rekening houden.

der Tischler: schrijnwerker.

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