Mecca-Cola – nun ist es auch in Deutschland zu haben, das politisch korrekte Zuckerwasser.

Die Idee für die Muslim-Brause nach kapitalistischem Vorbild hatte der Pariser Franco-Tunesier Tawfik Mathlouthi. Er brachte die nach der heiligen Stadt benannte Brause zu Beginn des Ramadan Ende Oktober 2002 in Frankreich auf den Markt. Das Getränk mit dem Original-Slogan “Ne buvez plus idiot, buvez engagé” ist, was Aufmachung und Inhalt angeht, dem großen amerikanischen Vorbild “Coca-Cola” nachempfunden. Hier hört jedoch schon die Begeisterung für den mächtigen US-Konzern auf, denn eigentlich soll “Mecca-Cola” ein politisches Statement sein.

Erfinder Mathlouthi will mit dem Getränk ein Zeichen gegen die Nahost-Politik der Vereinigten Staaten setzen. Er verspricht, zehn Prozent des Umsatzes an eine Organisation, die Kinder in Palästina versorge, zu zahlen. Weitere zehn Prozent gingen an eine katholische Gruppe in Frankreich, die Obdachlosen helfe. Auf seiner Mecca-Cola-Webseite (http://www.mecca-cola.com/fondation/fondation.html) zeigt der französische Geschäftsmann nicht nur Fotos von weinenden palästinensischen Kindern, sondern auch bewaffnete Intifada-Kämpfer. Egal, ob mit dem Verzehr der braunen Muslim-Cola politische oder religiöse Ziele verfolgt werden, Hauptsache der Absatz steigt.

In Frankreich hat Mathlouthi mit seiner “Mecca-Cola Beverage Company” bisher mehr als 2 200 000 Flaschen mit je 1,5 Litern verkauft. Auch im Ausland wird die Boykott-Cola bereits vertrieben. Die meisten Kunden seines politisch korrekten Erfrischungsgetränks sollen sich in Großbritannien gefunden haben.

In Deutschland hat der geschäftstüchtige Franzose bereits Vertriebshändler in Hamburg und Berlin gefunden. Während der norddeutsche Importeur Mahmoud Hinnaui politische Hintergedanken von sich weist, hat die Limonade aus Frankreich für die Berliner Getränkehändlerin Dagmar Lohmann eine eindeutig politische Botschaft. Sollte es zu einem Krieg mit dem Irak kommen, würden viele Leute auf Mecca-Cola umsteigen, und das Getränk sei für alle Deutschen, nicht nur für Muslime, meint die kaufmännisch geschickte Berlinerin. Da gläubige Muslime daran Anstoß nehmen könnten, dass sie auch Deutschlands größte Vertreiberin des alkoholhaltigen Absinth ist, will sie für den Verkauf der Mecca-Cola eine eigene Firma gründen.

die Aufmachung (hier): presentatie, uitzicht.

bisher: tot nu toe.

die Brause: limonade.

eindeutig: niet mis te verstaan.

der Geschäftsmann: zakenman.

geschäfstüchtig/kaufmännisch geschikt: handig in zaken.

das Getränk: drank.

der Hintergedanke: bijgedachte.

der/die Obdachlose: dakloze.

versprechen: beloven.

der Vertrieb: verkoop, afzet.

der Verzehr: consumptie.

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