In den Adern von Prinzessin Caroline von Monaco fließt eine Mischung aus Piraten- und Hollywood-Blut. Da ist es schließlich kein Wunder, dass sie weiß, was sie will. Und sie wollte den deutschen Prinzen Ernst August von Hannover zum Mann. Sie hat bekommen, was sie wollte, und zwar ein ihr ebenbürtiges, starkes Exemplar des Hochadels – in deutscher Ausführung. Der Edelmann aus dem Welfenhaus verliert schon mal die Kontrolle über seine Stärken und schlägt dann bevorzugt Fotografen zusammen.

Nun hatte man eine Weile nichts mehr von der ungebündelten Kraft des Prinzen gehört, doch schon geriet der adlige Haudegen wieder in die Schlagzeilen. Im Januar hat Prinz Ernst August in Kenia einen deutschen Disko-Besitzer verprügelt. Grund für die Handgreiflichkeit war Lärmbelästigung.

In Kenia besitzt der Prinz ein Beach House, das sich nahe der Diskothek “Manda Beach Club” befindet, aus der die Musik ertönte, die des Prinzen Trommelfell belastete. Der deutsche Prinz ist kein Mann großer Worte, so bewegte er sich schnurstracks in Richtung Disko und haute dem Lokalbesitzer eins auf die Nase. Nach dem Zusammenstoß der beiden Landsleute zeigte der Disko-Besitzer Prinz Ernst August wegen Körperverletzung an. Ernst August reagiert nun mit ganzseitigen Anzeigen in europäischen und kenianischen Zeitungen, worin er erklärt, dass der Schlag auf die Nase nicht so schlimm war und er im Sinne der kenianischen Bevölkerung gehandelt habe.

In der Tat sind die moslimischen Einwohner nicht besonders glücklich über den deutschen Disko-Besitzer, der für seine Hotels in heiligen Wäldern unerlaubt Brunnen bohren läßt und Lokalpolitiker vermutlich besticht, um billig an Bauland zu kommen. In Kenia ist man also recht froh darüber, dass dem deutschen Geschäftsmann jetzt ein wenig Einhalt geboten und die Disko auf unbestimmte Zeit geschlossen wird. Zudem ist Prinz Ernst August nicht unbeliebt, vergibt er doch Stipendien an fleißige kenianische Schüler und spendiert dem Fußballklub “Rising Stars” Trikots und Bälle.

Während Prinz Ernst August in Kenia als eine Art Entwicklungshelfer tätig ist, bereitet sich sein Bruder Prinz Heinrich von Hannover auf eine Karriere als Schriftsteller vor. Er veröffentlicht in dem Buch “Welfen im Netz” auf 120 Seiten rund 250 E-mails, die ihm seit der Prügelei seines Bruders in Kenia aus aller Welt zugeschickt wurden. Dass ein solches Buch unbedingt auf den Markt gehört ist klar, denn “Das Welfenhaus bewegt die Menschen”, wie Ernst Augusts Bruder meint.

ebenbürtig: gelijkwaardig/van gelijke stand.

der Haudegen: vechtjas.

die Prügelei: vechtpartij.

schnurstracks: regelrecht.

ungebündelt: ongebonden, los.

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