allerspätestens: ten allerlaatste.
die Androhung: (be)dreiging.
anzeigen: aangeven.
beschimpfen: uitschelden, beledigen.
bestellen: ontbieden.
die Folter: foltering.
die Lehrtätigkeit (hier): lerarenberoep.
die Lehrveranstaltung: leergang, cursus.
scheitern: mislukken, falen.
uneindeutig: mis te verstaan.
versuchen: proberen.
verwirken: verspelen.
der Vorzeigejude: joods iemand die door rechtse groepen wordt opgevoerd om te bewijzen dat ze niet antisemiet zijn.
werten: beschouwen.
der Zentralrat der Juden in Deutschland: Ontstaan in 1950 als koepel van de joodse gemeenten en als hulp aan de ongeveer 15.000 Duitse joden die de holocaust overleefden. De Raad verdedigt de belangen van de Duitse joden, bouwde synagogen op en onderhandelde over de schadevergoeding aan de slachtoffers van het nazi-regime.
Im Irak herrscht Krieg. Wer bisher glauben wollte, es gebe einen sauberen Krieg, musste allerspätestens bei Bekanntwerdung der Folterungen von irakischen Kriegsgefangenen durch Amerikaner und Briten einsehen, Krieg heißt Tod, Hunger, Gewalt, Entmenschlichung, undemokratische Machtausübung, Unterdrückung und auch Folter.
In einer Fernsehsehndung äußerte sich der an der Münchner Bundeswehr-Universität lehrende Historiker Michael Wolffsohn zu den Folterungen im Irak so: “Als eines der Mittel gegen Terroristen halte ich Folter oder die Androhung von Folter für legitim, jawohl. ” Der Professor für Neuere Geschichte fügte hinzu: “Wenn wir da mit Gentleman-Methoden versuchen, den Terror zu kontern, werden wir scheitern. “
Natürlich dauerte es nicht lange und der Professor sah sich mit seiner wie er sagt wissenschaftlich-theoretischen Überlegung harscher Kritik ausgesetzt. Die Grünen forderten die direkte Ablösung von Wolffsohn, er habe mit diesen Äußerungen sein Recht auf Lehre verwirkt. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) bezeichnete die Äußerungen des Professors als unglaublich und unakzeptabel, er bestellte Wolffsohn ins Ministerium und kündigte an, rechtliche und disziplinarische Maßnahmen zu prüfen.
Die Münchner Bundeswehr-Universität distanzierte sich bereits von den Aussagen ihres Professors. Sie seien als private Meinungsäußerung zu werten. Aber sind private Meinung und Lehrtätigkeit überhaupt voneinander zu trennen? Verteidigungsminister Struck scheint sich da nicht ganz sicher zu sein und forderte den Professor auf, seine Äußerungen nicht in Lehrveranstaltungen zu wiederholen. Die Bundeswehrführung reagierte allergisch auf den Verdacht, dem Offiziersnachwuchs könnte in München ein uneindeutiges Verhältnis zur Folter nahe gebracht werden. Die SoldatInnen hätten die Pflicht, einen Befehl zur Folter zurückzuweisen und anzuzeigen. Für die deutsche Generalität sind BundeswehrsoltdatInnen Staatsbürger in Uniform, also keine einfältigen BefehlsempfängerInnen, sondern bewaffnete Demokraten. Da ist sich auch Verteidigungsminister Struck ganz sicher, er lege für eine korrekte Behandlung von Gefangenen durch deutsche Soldaten im Auslandseinsatz die Hand ins Feuer. Da hat der Minister gut reden, denn in ihren Auslandseinsätzen bewacht die Bundeswehr bisher keine Kriegsgefangenen.
Bundeswehr-Professor Wolffsohn bezeichnet sich als deutsch-jüdischen Patrioten. Mit seinen Angriffen auf Ignatz Bubis (vormaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland) geriet er unter Beschuss. Kritiker beschimpfen den Professor als Vorzeigejuden der deutschen Rechtsradikalen. Auch Wolffsohn ist Ziel antisemitischer Drohungen.