die Bewertung: beoordeling.

blass (hier): kleurloos.

enthalten: bevatten, inhouden.

die Einwilligung: toestemming.

die Entscheidung: beslissing.

der Gesetzesbruch: wetsovertreding.

juristisch: rechtskundig, juridisch.

kämpfen: strijden, vechten.

Helmut Kohl (1930): Duits christen-democraat, kanselier van 1982 tot 1998 en een van de architecten van de Duitse eenmaking na de val van de Berlijnse Muur (1989). Na zijn aftreden als kanselier barstte er een schandaal los rond de financiering van zijn partij, de CDU. Die zou onwettige schenkingen hebben ontvangen.

mangeln: ontbreken.

die Öffentlichkeit: de mensen, de publieke opinie.

personenbezogen: privé.

der Putsch: machtsgreep.

in der Regel: doorgaans.

die Spende: gift, schenking.

der Stasi (Staatssicherheitsdienst): dienst voor binnenlandse veiligheid in de vroegere Duitse Democratische Republiek (Oost-Duitsland).

Nach langem juristischen Streit wurden jetzt in Berlin Unterlagen aus Helmut Kohls Stasi-Akte veröffentlicht.

Seit Jahren wehrt sich Alt-Bundeskanzler Kohl (CDU) vehement dagegen, dass die Öffentlichkeit Einsicht in seine Stasi-Akte bekommen kann. Das hat wohl mit seinem schweren Parteispendenskandal zu tun. Kohl hatte heimlich Spenden in Millionenhöhe erhalten, will aber bis heute die Identität der Spender nicht bekannt geben und übt Gesetzesbruch.

Als im Frühjahr 2000 Stasi-Papiere mit Aufzeichnungen abgehörter Telefonate zwischen zwei Finanzjongleuren der CDU veröffentlicht wurden, vermutete man, dass Kohls Stasi-Akte weitere Aufschlüsse über den Parteispendenskandal liefern könnte. Damit war der Altkanzler gewarnt und er kämpfte weiterhin wie ein Löwe gegen die Freigabe ihn betreffender Stasi-Akten.

Eines ist sicher, die Stasi war über die illegalen Finanzpraktiken der CDU gut informiert. Jahrelang hatte sie CDU-Finanzverantwortliche im Büro und am Autotelefon abgehört.

Mit Einwilligung von Kohl wurde nun ein Siebtel seiner 7 000 Seiten umfassenden Akte freigegeben. Wissenschaftler und Journalisten dürfen sich jetzt durch die Papiere wühlen und feststellen, dass die 1 071 Seiten aus Kohls Stasi-Akte wohl keine neuen Informationen, auch nicht über den Parteispendenskandal, enthalten. Der Großteil der freigegebenen Unterlagen besteht aus Zeitungsausschnitten oder aus Regierungserklärungen. “Widerspruch verträgt er nur schwer. Kohl mangelt es an Rhetorik, so dass er in öffentlichen Auseinandersetzungen und Auftritten blass wirkt”, heißt es in einer Stasi-Einschätzung. Dokumentiert ist auch eine Stasi-Bewertung von Kohls Regierungserklärung von 1987: “Die Erklärung bleibt insgesamt blass und weicht grundsätzlichen Entscheidungen durch nebulöse Formulierungen aus. “

Die wirklich interessanten Informationen für Wissenschaftler und Journalisten dürften sich in den 6 000 nicht zugänglichen Seiten der Kohl-Akte befinden. Helmut Kohl wurde von der Stasi systematisch abgehört. Mehr als 1 100 Seiten, die nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, stammen aus der Stasi-Telefonüberwachung. Zudem soll auch die Vorbereitung des 1989 gegen ihn geplanten und gescheiterten Putsches auf dem CDU-Parteitag in Bremen dokumentiert sein. Die in diesen Unterlagen enthaltenen Informationen wurden nicht zur Einsicht freigegeben.

Werden solche Unterlagen als personenbezogene Daten eingestuft, bleiben sie unveröffentlicht, wird in ihnen ein öffentliches Interesse erkannt und sind sie Dokumente der Zeitgeschichte, sollen sie zugänglich gemacht werden – in der Regel.

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