‘Helmut Kohl war der hervorragende Staatsmann, der es verstand, eine große Umwälzung des Kräfteverhältnisses der Mächte, die Einigung seines Volkes in Frieden und Eintracht mit Nachbarn, Freunden und früheren Feinden im Rahmen eines sich erweiternden Europas und festen atlantischen Bündnisses zu vollziehen’, erklärte der englische Verleger Lord George Weidenfeld in seiner Laudatio auf den Altkanzler. …

‘Helmut Kohl war der hervorragende Staatsmann, der es verstand, eine große Umwälzung des Kräfteverhältnisses der Mächte, die Einigung seines Volkes in Frieden und Eintracht mit Nachbarn, Freunden und früheren Feinden im Rahmen eines sich erweiternden Europas und festen atlantischen Bündnisses zu vollziehen’, erklärte der englische Verleger Lord George Weidenfeld in seiner Laudatio auf den Altkanzler. Helmut Kohl wurde in Münster geehrt, weil er endlich den ihm 1999 für das Jahr 2000 zugesprochenen Westfälischen Friedenspreis abholen kam. Der wurde ihm im letzten Jahre aus Rücksicht vor dem Spendenskandal und der darum befürchteten Demonstrationen nicht überreicht.

Den Westfälischen Friedenspreis gibt es seit 1998. Er wurde zur Erinnerung an den 350. Jahrestag des Westfälischen Friedens, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, von Wirtschaftsleuten eingerichtet. Der Preis _ 100 000 Mark (51.129,19 Euro) _ wird alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit, die sich mit ihrem Lebenswerk für Frieden und Verständigung eingesetzt hat, und an junge Menschen oder Einrichtungen, die vorbildliche Friedensarbeit leisten, vergeben. Nach Vaclav Havel und der baskischen Friedensorganisation ‘Gesto por la paz’ wurden nun mit etwas Verspätung Altkanzler Kohl und zwei deutsche Gymnasien prämiert.

Als Preisträger Kohl sich nach seiner Dankesrede ins Goldene Buch der Stadt Münster eintrug, versicherte er: ‘Es gibt keinen Grund zum Zweifel an unseren politischen Möglichkeiten. Wenn ich hierher komme und die jungen Leute draußen sehe, dann kann ich ihnen sagen: nach menschlichem Ermessen muss keiner von ihnen jemals wieder in einen Krieg ziehen. Das macht mich glücklich’.

Es ist kaum zu glauben, aber der Altkanzler scheint noch nicht mitbekommen zu haben, dass der sich immer stärker profilierenden Deutschen Bundeswehr von Mal zu Mal gewaltigere Aufgaben in weltweiten Kriegsgebieten zukommen und dass sich Deutschland derzeit mit ‘uneingeschränkter Solidarität’ an einem eskalierenden Krieg beteiligt.

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